Pestkapelle

Der Dreißigjährige Krieg brachte den Einwohnern von Moosinning Mord und Pest. 1634 und 1649/50 wurden viele Menschen dahingerafft. Man rief den hl. Sebastian an, um Hilfe zu erlangen. Zu Ehren der Heiligen Sebastian und Rochus errichteten 1651 die letzten Überlebenden (nach mündlicher Überlieferung waren es noch 11 Personen) die sogenannte Pestkapelle. Anläßlich des 350-jährigen Jubiläums wurde die Kapelle umfassend renoviert.

Kirche St. Jakobus, Kempfing im Pfarrverband Erdinger Moos

Ein Kirchenbau in Kempfing ist bereits seit 1200 beurkundet. In diese romanische Zeit reicht auch das heutige, dem hl. Jakobus dem Älteren geweihte Gotteshaus (verputzter Backsteinbau) im wesentlichen zurück.

Der Sattelturm dürfte erst aus dem 15. Jahrhundert stammen und besitzt über den Schallöffnungen ein deutsches Band als Verzierung. Er steht an der Nordostseite des Baues und dient zudem im Erdgeschoss als Sakristei (mit sternförmigem Netzgewölbe ausgestattet). Das eingezogene, quadratische Presbyterium ( mit rippenlosem Kreuzgratgewölbe) besitzt in der Ostwand noch ein romanisches Rundbogenfenster, während die übrigen um 1700 modernisiert, d.h. stilgemäß vergrößert wurden. Das Langhaus ist flach gedeckt. Auf dem sockelartigen Vorsprung unter dem Chorbogen befindet sich eine 56 cm große sitzende Holzfigur im Apostelgewand aus der Zeit um 1450, die in der Rechten ein geschlossenes Buch und in der Linken einen Gegenstand hält (Brot oder Rolle? Im letzteren Fall wäre es die Darstellung des Kirchenpatrons).

Der Hochaltar stammt aus der Zeit um 1690, vielleicht vom erdinger Philipp Vogl. Der zweisäulige Aufbau bietet im Mittelteil die Figuren der Muttergottes (mit Jesuskind und Zepter) im Strahlenkranz, zu Füßen zwei Putten. Über dem Gebälk mit den gebrochenen Giebeln befindet sich im Auszug Gottvater (Weltkugel, Zepter), links und rechts je eine Engelsfigur. Seitlich des Altaraufbaues stehen unter baldachinartigen Anschwüngen auf Konsolen die Figuren der Heiligen Jakobus d.Ä. und Sebastian.

Der nördliche Seitenaltar (zweisäulig) stammt aus der Zeit um 1720 (Auszugsmedaillon Hl. Familie, mit reichem Akanthus umrankt) zeigt das Verlöbnisbild der Filiale zur Muttergottes und Leonhard mit der interessanten Darstellung der alten Pfarrkirche und dem erdinger Stadtturm.
An der Nordwand befindet sich aus der Zeit um 1520 stammende, 106 cm große Holzfigur der hl. Otilie, mit beiden Händen ein Buch haltend, auf dem die Augen liegen.

An der Südwand wurden hinter Glas Druckblätter (aus der Zeit um 1700) aufgehängt, die von der Missionsgeschichte der Jesuiten berichten. An Zinngerät sind Teller (mit der Erdinger Meistermarke AB) und Leuchter (Erding, FS, Hirsch) vorhanden. Im Turm hängen zwei Glocken (f-g), die grössere wurde 1833 von Wolfgang Hubinger in München gegossen, die zweite Glocke stammt aud dem Jahre 1515 oder 1555.

(Text von Georg Brenninger, Schröding)